WLAN Planung - 2,4GHz oder 5GHz?
In eigener Sache
WLAN Netzwerke in Unternehmen sind immer gefragter.
Zum Beispiel für:
- Gäste in Hotel- und Gaststättengewerbe
- Kunden in Wartebereichen
- Konferenzräumen
- Mitarbeiter mit Laptops
- Hausautomatik
- Internet der Dinge (IoT)
- Industrie Internet der Dinge (IIoT)
- Logistik (Handscanner, Echtzeit-Ortung)
Die Einsatzbereiche sind äußerst vielfältig. Kein Deployment ist wie das andere. Von daher ist eine gute WLAN Planung unabdingbar. Jede WLAN Planung bietet eigene Herausforderungen. Dabei gibt es statische „Störquellen“ wie Wände, (Hoch)Regale, Schränke, magnetische Whiteboards oder Metallrohre. Bei den dynamischen Störquellen gibt es eine vielfältige Auswahl. Von Mikrowellen über Bluetooth bis hin zu großen Stromverbrauchern, wie man sie in produzierenden und verarbeitenden Industriebetrieben findet.
Dann stellt sich „fast“ die Frage, ob man sich bei der Planung auf 2,4GHz oder 5GHz fokussieren soll. Die einfache Antwort ist, beides. Die Vorteile sind offensichtlich. Man hat mehr Bandbreite, welche sogar VoIP Telefonie über WLAN ermöglicht. Man ist weniger von dynamischen Störquellen betroffen. Beispielsweise bei Mikrowellen, deren Strahlung das 2,4GHz Band stark stört. Aber auch Geräte die über USB 3.0 am Computer angeschlossen sind, können einen negativen Effekt auf die Signalqualität eines 2,4GHz WLAN haben. Ein 5GHz WLAN ist von solchen dynamischen Störquellen weniger betroffen, hat allerdings etwas weniger Reichweite und ist stärker betroffen von statischen Störquellen.
Eine Planung die sowohl 2,4GHz, als auch 5 GHz berücksichtigt ist dadurch zwar aufwändiger, aber dafür zukunftssicherer. Gerade um zukunftssicher zu sein, sollte man auf jeden Fall mit 5GHz planen. Da ein eingerichtetes WLAN Netz auch mit Leichtigkeit mehrere Jahre betrieben werden kann, sollte man auch die steigenden Anforderungen an ein WLAN berücksichtigen. Was heute übertrieben aussieht, kann in 5 Jahren noch so gerade ausreichend sein.
Der Kostenfaktor ist bei einer 5GHz Planung auch nicht so schwerwiegend, wie man meinen möchte. Ja, aufgrund der niedrigeren Reichweite des 5GHz WLANs braucht es mehr Access Points, aber im Schnitt sind es gerade mal 5-10% mehr. Bei Projekten mit 100 Access Points also gerade mal 5- 10 mehr. Für einen eher geringen Aufpreis gibt es einen sehr starken Return. Während ein High-End 802.11ac Access Point um die 800Mbit auf dem 2,4GHz Band bereitstellt, kann es bei 5GHz leicht bis zu 1.800 Gigabit sein. Mit 802.11ax oder Wifi6 High End Access Points sind sogar 1.200Mbit bei 2,4GHZ und 4.800Mbit bei 5GHz möglich. Damit ist auch bei hoher Dichte von Endgeräten eine flächendeckende und zukunftssichere Versorgung gewährleistet.
Marcel Zimmer ist der Technische Geschäftsführer der EnBITCon. Während seiner Bundeswehrzeit konnte der gelernte IT-Entwickler zahlreiche Projekterfahrung gewinnen. Sein Interesse an der IT-Sicherheit wurde maßgeblich durch seinen Dienst in der Führungsunterstützung geweckt. Auch nach seiner Dienstzeit ist er aktiver Reservist bei der Bundeswehr.
Seine erste Firewall war eine Sophos UTM 120, welche er für ein Kundenprojekt einrichten musste. Seitdem ist das Interesse für IT-Sicherheit stetig gewachsen. Im Laufe der Zeit sind noch diverse Security- und Infrastrukturthemen in seinen Fokus gerückt. Zu seinen interessantesten Projekten gehörte zum Beispiel eine WLAN-Ausleuchtung in einem EX-Schutz Bereich, sowie eine Multi-Standort-WLAN-Lösung für ein großes Logistikunternehmen.