
WLAN im Hotel - Wenn beim Surfen Flaute herrscht
In eigener Sache
Heutzutage ist es gang und gäbe, dass Hotels und Gaststätten ihren Gästen einen kostenlosen Zugang zum WLAN bereitstellen. Insbesondere im Ausland kann der Gast so die unter Umständen sehr teureren Roaming-Gebühren sparen. Doch gibt es auch beim kostenlosen WLAN-Angebot einige Stolperfallen, welche die Freude schnell trüben können.
Um den Gästen einen einfachen und sicheren Zugang zum WLAN-Netzwerk zu ermöglichen, bieten sich sogenannte Captive Portals an. Über ein solches Portal kann der Gast selbstständig einen Zugang erstellen. Hierfür müssen lediglich ein paar Informationen eingeben werden, welche beim Check-In im Gastbetrieb hinterlegt worden. Dabei kann es sich beispielsweise um Zimmernummer, Geburtsdatum oder E-Mail Adresse handeln. Anhand dieser Informationen wird der Gast eindeutig identifiziert und es wird automatisch ein Zugangs-Voucher ausgestellt. Dieser ist zeitlich begrenzt und nur für die Dauer des Aufenthalts gültig. So kann sichergestellt werden, dass lediglich Kunden der Gaststätte einen Zugang zum WLAN erhalten.
Selbst wenn in jeder Ecke des Gastbetriebs eine gute Signalstärke erreicht wird, heißt dies nicht, dass überall der Empfang auch gleich gut ist, da die Gäste in der Regel nicht gleichmäßig verteilt sind. Während die Auslastung bei den Zimmern noch relativ einfach zu planen ist, wird es bei Restaurants, Freizeit- und Konferenzräumen schon schwieriger. Hier ist die Auslastung nicht gleichmäßig und gerade bei Mahlzeiten oder Veranstaltungen kann es während Stoßzeiten zu einer hohen Dichte von Endgeräten kommen. Die Signalstärke ist auch in einem solchen Fall augenscheinlich gut, dennoch wundert sich der Gast, warum keine stabile Verbindung ins Internet aufgebaut werden kann. Dies schmälert den Gesamteindruck des Gastbetriebs.
Der Grund ist oft eine Kombination aus schlechtem Signal-Rausch-Abstand und Access Points, welche mit der Menge an Verbindungsversuchen von Endgeräten überfordert sind. Solche Problemumgebungen sollten schon während der Planungsphase berücksichtigt werden, damit entsprechend leistungsfähige Access Points in einer ausreichenden Dichte platziert werden können.
Auch zu beachten sind hierbei Außenanlagen, sollte der Gastbetrieb über solche verfügen. Hier bieten sich Outdoor Access Points an. Bei größeren Flächen gibt es beispielsweise Modelle mit Sektor-Antennen, wodurch ein Bereich gezielt abgedeckt werden kann, ohne den Access Point zentral positionieren zu müssen. Dies erleichtert nicht nur die Montage, sondern ermöglicht auch eine geschickte Platzierung der Access Points, so dass diese im Idealfall von den Gästen nicht gesehen werden können.
Sollte bereits eine WLAN-Infrastruktur vorhanden sein, lässt sich anhand einer Heatmap die tatsächliche Nutzung und Auslastung des WLANs und der Access Points visuell darstellen. Aufgrund dieser Informationen können so gezielt Infrastruktur-Upgrades einzelner Orte geplant werden.

Marcel Zimmer ist der Technische Geschäftsführer der EnBITCon. Während seiner Bundeswehrzeit konnte der gelernte IT-Entwickler zahlreiche Projekterfahrung gewinnen. Sein Interesse an der IT-Sicherheit wurde maßgeblich durch seinen Dienst in der Führungsunterstützung geweckt. Auch nach seiner Dienstzeit ist er aktiver Reservist bei der Bundeswehr.
Seine erste Firewall war eine Sophos UTM 120, welche er für ein Kundenprojekt einrichten musste. Seitdem ist das Interesse für IT-Sicherheit stetig gewachsen. Im Laufe der Zeit sind noch diverse Security- und Infrastrukturthemen in seinen Fokus gerückt. Zu seinen interessantesten Projekten gehörte zum Beispiel eine WLAN-Ausleuchtung in einem EX-Schutz Bereich, sowie eine Multi-Standort-WLAN-Lösung für ein großes Logistikunternehmen.