Was ist eigentlich... LACP?
In eigener Sache
Die Anforderungen an moderne Unternehmensnetzwerke steigen stetig. Daten sollen intern sowie extern immer schneller übermittelt werden. Geschwindigkeiten, die vor zehn Jahren noch an Star Trek anmuten ließen, sind heute langweilige Realität. Jedoch kommt an einem gewissen Punkt auch die Technik, welche man im Netzwerk einsetzt, an ihre Grenzen. Gerade bei den modernen 802.ac Wave 2 Access Points, welche bis zu 1.7 Gigabit pro Sekunde über das 5GHz Netzwerk versenden können, bringen sie Switches, welche nur 1 Gigabit Ports haben, schnell an ihre Grenzen.
In einem solchen Fall hat man zwei Optionen: Zim einem könnte man das komplette Netzwerk modernisieren und Switche mit 5 Gigabit Ports einsetzten. Dies wäre erwartungsgemäß sehr teuer und der tatsächliche Kosten-/Nutzenfaktor sollte diesbezüglich definitiv überdacht werden. Die Alternative ist eine Link Aggregation Group (LAG). Dabei werden zwei oder mehr Ports in einem Interface zusammengeführt. Dies kann man sowohl mit einer statischen LAG erreichen als auch mittles LACP in einer dynamischen LAG.
Ein LAG über LACP zu nutzen hat viele Vorteile. Vorausgesetzt der Switch unterstützt bereits das Link Aggregation Control Procotol (LACP), muss dieser nicht ausgetauscht werden. Es reicht ein zweites Kabel vom Switch zum Access Point. Mit dem zweiten Kabel erreicht der Durchsatz des Switches zweimal ein Gigabit pro Sekunde und kann somit den Access Point mit der bestmöglichen Geschwindigkeit versorgen. Falls mal ein Kabel, oder ein Netzwerkport ausfallen sollte, würde die Verbindung nicht komplett ausfallen, sondern der Durchsatz sich nur halbieren. Die Leitung und der Access Point würden nach wie vor funktionieren. So kann man auf einfachem Wege eine Redundanz schaffen und somit eine gesteigerte Zuverlässigkeit des Netzwerkes gewährleisten.
Zusätzlich kann LACP auch für Lastverteilung genutzt werden. Hierbei wird der Traffic so verteilt, dass es nicht zu Flaschenhälsen kommt und Abbrüche oder Verzögerungen bei der Datenübertragung vorgebeugt werden können. Wichtig ist hierbei, dass beide Geräte das LACP Protokoll unterstützen müssen. Zudem müssen alle Ports in der LAG dieselbe Geschwindigkeit aufweisen.
LACP wird beispielsweise bei Access Points von Fortinet, Sophos und Ruckus unterstützt.
Marcel Zimmer ist der Technische Geschäftsführer der EnBITCon. Während seiner Bundeswehrzeit konnte der gelernte IT-Entwickler zahlreiche Projekterfahrung gewinnen. Sein Interesse an der IT-Sicherheit wurde maßgeblich durch seinen Dienst in der Führungsunterstützung geweckt. Auch nach seiner Dienstzeit ist er aktiver Reservist bei der Bundeswehr.
Seine erste Firewall war eine Sophos UTM 120, welche er für ein Kundenprojekt einrichten musste. Seitdem ist das Interesse für IT-Sicherheit stetig gewachsen. Im Laufe der Zeit sind noch diverse Security- und Infrastrukturthemen in seinen Fokus gerückt. Zu seinen interessantesten Projekten gehörte zum Beispiel eine WLAN-Ausleuchtung in einem EX-Schutz Bereich, sowie eine Multi-Standort-WLAN-Lösung für ein großes Logistikunternehmen.